Zaubern mit platonischen Körpern – so gelingt die Annäherung an die Mathematik

Vortrag von Prof. Dr. Beutelspacher am 3.7.2024: Mathematik zum Anfassen

Geschickte Hände, Papier, Schere, Klebstoff und Geduld – mehr benötigt Prof. Beutelspacher nicht um reguläre (platonische) Körper papierfaltend wundersam zu konstruieren und ein erkennendes „Klicken“ in den Köpfen von etwa 100 Schülern, Eltern, Lehrkräften und anderen Mathematikinteressierten herzustellen, die zum vom BuntStift e.V. und der vhs. Böblingen-Sindelfingen e.V. organisierten Vortrag in den vhs-Saal am Stiftsgymnasium kamen.

Nach der kurzweiligen Einführung durch den Vorstand des BuntStift e.V., Hans Hatzl, wird es praktisch.

Zweidimensionales wird dreidimensional: Aus einem Papierblatt (DIN A4) faltet Prof. Beutelspacher eine Pyramide mit vier gleichseitigen Dreiecken, einen Tetraeder.
Und ganz nebenbei zeigt er damit pädagogische Prinzipien von Sorgfalt, zielgerichteter Langsamkeit und schult räumliches Vorstellungsvermögen.
Organisch und mühelos sein Übergang zur Einführung regulärer Körper und den damit verbundenen philosophischen Aspekten der antiken Elementenlehre: Der Tetraeder entspricht dem Feuer, der Hexaeder der Erde, der Oktaeder der Luft, der Ikosaeder dem Wasser und der Dodekaeder dem übergreifenden Kosmos.

 

Zurück zum Zaubern: Ein Tetraeder verschwindet in einem Hexaeder, zwei „Papierblüten“, verknüpft mit einem Gummiband, hochgeworfen in die Luft, verwandeln sich in einen vieleckigen Papierball. Das Publikum ist begeistert.

Die „Quadratur des Kreises“ gelingt dem Professor, indem er aus zwei aneinander geklebten Ringen durch überlegte Schnitte einen „Fensterrahmen“, ein Quadrat formt.

Nach der Geometrie und dem Zaubern im Raum bieten auch die Zahlen Überraschendes. Eine kurze Geschichte des Zählens von den ersten Einkerbungen in Knochen vor mehr als 30 000 Jahren über die Mathematiker im Vorderen Orient führt zum Rechnen. Wie erhalten wir das Ergebnis von 23×34 ohne zu rechnen? Prof. Beutelspacher zeichnet sich kreuzende Linien auf das Flipchart, dann muss er nur noch die Schnittpunkte abzählen und fertig ist das Ergebnis (Stichwort: Linienmultiplikation). Seine Erläuterung des Verfahrens ist gleichzeitig eine Einführung in das Dezimalsystem und seine Vorteile.

Zurück zur Geometrie und den Möbius-Bändern, da wird die Geometrie romantisch: Zwei zusammengeklebte Möbius-Bänder schneidet er vorsichtig auf und sie werden zu zwei ineinander verschlungen Herzen.

Mathematik kann wunderbar sein und der Beifall ist groß.

Weitere Wunder: https://www.mathematikum.de/mathematikum-online/experimente-fuer-zuhause

Bastelbögen: https://www.math.uni-bremen.de/didaktik/ma/ralbers/Materialien/PlatKoerper/index.html